REGION

Otterland Niedersachsen

Über die Modellregion

Im Rahmen des niedersächsischen Fischottermonitorings 2014/15 wurden im westlichen Niedersachsen erstmals sichere Fischotternachweise dokumentiert. In den Folgejahren kamen weitere Einzelnachweise hinzu, auch im Landkreis Osnabrück. Genetische Untersuchungen der Aktion Fischotterschutz e. V. aus den Jahren 2021/22 belegen, dass ein beginnender Lückenschluss zwischen den Fischotterpopulationen aus den Niederlanden und Ostniedersachsen zu beobachten ist. Das Osnabrücker Land ist derzeit jedoch weiterhin ein Durchgangshabitat.

Durchführende Organisation: Biologische Station Haseniederung e.V.

Wir setzen uns als Naturschutz- und Umweltbildungsverein seit 35 Jahren für den Schutz und Erhalt der Tier- und Pflanzenarten im Osnabrücker Land ein. Wir sind Bestandteil des „Regionalen Umweltbildungszentrums Osnabrücker Nordland“ und im landesweiten „Netzwerk der Ökologischen Stationen“ Niedersachsens verankert. Neben der Umweltbildung sind praktische Maßnahmen zur langfristigen Sicherung und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt in der Kulturlandschaft sowie die Beratung zu Belangen des Naturschutzes weitere wesentliche Bestandteile unserer Arbeit.

 

Anschrift der Organisation:
Biologische Station Haseniederung e. V.
Alfseestraße 291
49594 Alfhausen

www.haseniederung.de

Ansprechperson

Ronald Siegmund-​Stuckenberg
stuckenberg@haseniederung.de

Zitat aus der Organisation

Das sinnliche Erfahren der Natur schafft zusammen mit der handlungsorientierten Erarbeitung der Lerninhalte die Basis zur Entwicklung eines ökologischen Bewusstseins.

Jürgen Christiansen, Geschäftsführer Biologische Station Haseniederung

Schwerpunkt #1

Habitataufwertung

Ausgangssituation 

Mit dem Fischotter-Aktionsplan südwestliches Niedersachsen liegt eine aktuelle und umfassende Analyse zu der Verbreitung und der genetischen Herkunft im Gebiet sowie eine detaillierte Kartierung von Störstellen und Ausbreitungshindernissen vor.

 

Maßnahmen

  1. Erarbeitung eines detaillierten Operationsplans auf Basis der Ergebnisse und Problemanalyse im Fischotter-Aktionsplan und in Abstimmung mit den Kommunalverwaltungen, den Unterhaltungsverbänden und der Unteren Naturschutzbehörde
  2. Durchführung von mindestens zwei Stakeholder-Dialogveranstaltungen (Auftakt und Abschluss)
  3. Festlegung von prioritären Maßnahmen, mit besonderem Blick auf den Störstellenabbau und die Entwicklung von Gewässerrandstreifen
  4. Umsetzung der priorisierten Baumaßnahmen und weiterer Maßnahmen, die den Lebensraum für Fischotter im Landkreis Osnabrück verbessern
  5. Kontaktaufnahme und Abstimmung mit den Nachbarlandkreisen in Niedersachsen und NRW zur Anbindung der prioritären Wanderkorridore über den Landkreis Osnabrück hinaus
  6. Bereitstellung und Verbreitung aller gesammelten Erfahrungen (jährlich)
  7. Entwicklung eines Leitfadens zu den Modellmaßnahmen, der allen Beteiligten bei der Vor-Ort-Betreuung von Schutzgebieten im Rahmen des Niedersächsischen Weges als Arbeitshilfe dient
  8. Präsentation des Leitfadens im Rahmen des Netzwerks Ökologische Stationen Niedersachsen und Bereitstellung von Schulungsangeboten

Ziele

  • Schaffung von zwei ottergerecht ausgebauten Kreuzungsbauwerken pro Jahr in den berechneten Wanderkorridoren (2024 bis 2027)
  • Erweiterung und Aufwertung von Gewässerrandstreifen in zwei potenziellen Ansiedlungsgebieten mit dem Ziel der landesweiten Übertragbarkeit in Abstimmung mit dem Niedersächsischen Weg
  • die Finanzierung und Fortführung der Maßnahmen in den Managementplänen der einzelnen Akteure festschreiben und langfristig sichern

Schwerpunkt #2

Naturbewusstseinsschulung­

Ausgangssituation 

Die Naturbewusstseinsstudie 2019 belegt, dass die Natur für die Menschen in Deutschland ein hohes Gut darstellt. Mehrheitlich wollen sie sich für ihren Schutz einsetzen und die Natur für kommende Generationen bewahren. Doch zwischen einer positiven Einstellung zur Natur, ihrem Schutz und einem entsprechenden individuellen Handeln besteht weiterhin eine große Diskrepanz und es mangelt an Akzeptanz und Kompromissbereitschaft bei individueller Betroffenheit.

Maßnahmen

  • Entwicklung einer differenzierten Naturschutzkommunikation zum Fischotter, die an den Bedürfnissen und den Kommunikationsgewohnheiten der verschiedenen Altersgruppen in der Bevölkerung ausgerichtet ist (Jugendliche und Erwachsene)
  • Entwicklung eines Citizen-Science-Projektes mit Jugendlichen und Erwachsenen zur Bedeutung von Schutzgebieten
  • Überprüfung der Wirksamkeit der Naturschutzkommunikation (Studie in Kooperation mit der Hochschule Osnabrück, zum Beispiel Befragung am Projektbeginn und am Projektende)
  • Dokumentation der Methodensammlung (zum Beispiel soziale Medien, Fachexkursionen, Pressearbeit, Vortragsveranstaltungen, Wissensvermittlung an Schulen)
  • Erstellung eines Erfahrungsberichtes zu Mensch-Natur-Beziehungen für Akteure in der Bildung für nachhaltige Entwicklung

Ziele

  • Die Bevölkerung unterstützt aktiv den Schutz und die Förderung des Fischotters in der Region.
  • Das gesellschaftliche Bewusstsein für die Bedeutung der biologischen Vielfalt und die Akzeptanz für den Fischotterschutz ist gestärkt.

Schwerpunkt #3

Fischotter-Monitoring

Ausgangssituation 

Aktuell werden durch die Umsetzung des Maßnahmenplans bereits die zentralen Störstellen und Ausbreitungshindernisse bearbeitet.

Maßnahmen

  • fortlaufende Überprüfung der Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit anhand eines regelmäßigen Otter-Monitorings
  • Fortlaufendes Monitoring des Fischottervorkommens: Es werden entlang der prioritären Fischottergewässer viermal pro Jahr an vier Stellen pro zehn mal zehn Kilometer im UTM-System Kontrollen zum Otternachweis durchgeführt (etwa 25 Kontrollstellen).
  • Unterrichtung aller Beteiligten über die Entwicklung der Otternachweise und die Wirksamkeit der Maßnahmen in jährlichen Protokollen
  • Durchführung begleitender wissenschaftlicher Untersuchungen zur Verbreitung des Fischotters in Kooperation mit der Hochschule Osnabrück
  • Evaluierung und Anpassung des Maßnahmenplans zur Habitataufwertung bei fehlenden positiven Fischotternachweisen
  • regelmäßige Übertragung aller Daten zum Fischottervorkommen und zu Störstellen in die Objektdatenbank Otterland Deutschland

Ziele

  • steigende Zahl positiver Fischotternachweise
  • Nachweise einer Fischotterpopulation im Aufbau

Modellregion Niedersachsen

Beiträge aus dieser Region

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Förder:innen aus dem Bundesland

Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz

www.umwelt.niedersachsen.de